Wenn die Basiswerte Ihrer Aktienpläne auf einem geregelten Markt gehandelt werden, sind Sie dem Umfeld der Börse ausgesetzt. Nachstehend ein paar Hinweise dazu.

Die Börse und die Finanzmärkte

Die Finanzmärkte sind eine Finanzierungsquelle für die Wirtschaft. Sie ermöglichen es privaten und staatlichen Unternehmen, Gebietskörperschaften und dem Staat, sich für die Finanzierung ihrer Investitionen Geld zu beschaffen, indem sie sich direkt oder indirekt an die Sparer wenden.

Auf dem Primärmarkt werden den Anlegern „neue“ Wertpapiere angeboten. Dabei kann es sich um neu aufgelegte Papiere (in diesem Fall spricht man von „Emissionen“) oder um neu an der Börse gehandelte Unternehmen handeln (dann spricht man von „Börsengängen“).

Danach werden die Wertpapiere an den Börsenmärkten gehandelt, die den Sekundärmarkt bilden.

Die Tätigkeit der Finanzmärkte wird von der französischen Börsenaufsicht AMF, einem unabhängigen Gremium, überwacht. Diese Behörde hat folgenden Auftrag :

  • Schutz der in Finanzinstrumente investierten Anlagen und aller anderen Investitionen im Rahmen öffentlicher Aufrufe an die Sparer und ihr Vermögen erfolgt;
  • Information der Anleger;
  • Reibungsloses Funktionieren der Finanzmärkte.

Grundregeln für Anleger an der Börse

Vor der Durchführung von Transaktionen auf den Finanzmärkten muss jeder Anleger wissen, dass die dort bestehenden Risiken zu Finanzverlusten führen können. Die bisherige Wertentwicklung eines Finanzinstrumentes lässt keine Rückschlüsse auf seine künftige Entwicklung zu.

Im Folgenden sind einige allgemeine Regeln genannt.

  • Festlegung der Anlageziele

    Die Berücksichtigung kurz- und langfristiger Projekte ist die Voraussetzung für jede Anlageentscheidung.
    Bei der Wahl eines Finanzproduktes sind stets zwei unumgängliche und untrennbare Vorgaben zu berücksichtigen :

    • die Anlagedauer;
    • das akzeptierte Risiko.

    Der Ertrag ist stets an das Risiko gebunden : Die außerordentliche Wertentwicklung einer Anlage kann nur im Gegenzug für ein entsprechendes Risiko erreicht werden.
    Daher dürfen Barinvestitionen nur mit risikofreien Anlagevehikeln durchgeführt werden.

  • Verfügbarkeit

    Im Falle einer persönlichen Verwaltung sind Mindestkenntnisse in Börsenmechanismen erforderlich. Das Wertpapierportfolio muss regelmäßig beobachtet werden.

  • Investitionen begrenzen

    Es wird nicht empfohlen, Beträge an der Börse zu investieren, die kurzfristig benötigt werden. Im Bedarfsfall könnte man gezwungen sein, gegen seinen Willen im ungünstigsten Moment zu verkaufen.

  • Sich informieren

    Emotionale Reaktionen vermeiden. Wertpapiere erst erwerben, nachdem man sich ausreichend informiert hat.

  • Risikostreuung

    Diversifizierung der Anlagen auf Branchen- und Unternehmensebene und in geografischer Hinsicht. So gilt es als riskant, eine Position zu halten, die in ein einziges Wertpapier investiert ist, das einen Großteil des Vermögens darstellt.

  • Konzentration der Bemühungen

    Zu viele verschiedene Wertpapiere im Portfolio sind zu vermeiden, um sie besser beobachten zu können. Keine Positionen mit zu geringen Beträgen errichten, um unverhältnismäßige Fixkosten zu vermeiden.

  • Gut kaufen und gut verkaufen

    Den Preis der Aufträge begrenzen und Gewinne mitnehmen.

  • Langfristig investieren

    Über einen längerfristigen Anlagehorizont (über fünf Jahre) haben Investitionen an der Börse gute Rentabilitätsaussichten, vorausgesetzt, das Portfolio ist diversifiziert.

Die Marktprodukte

Bei den Marktprodukten, die in Aktionärsplänen geführt werden können, handelt es sich um unterschiedliche Arten von Finanzinstrumenten.

  • Aktien

    Aktien sind Eigentumsanteile, die einen Bruchteil des Kapitals des Unternehmens verkörpern, das sie ausgegeben hat. Diese Art von Wertpapier verleiht ihrem Inhaber das Recht, an den Hauptversammlungen der Aktionäre teilzunehmen, über den Gang des Unternehmens informiert zu werden und Dividenden zu erhalten. Eine Aktie ist nicht rückzahlbar und hat daher kein Fälligkeitsdatum.
    Der Wert von Aktien entwickelt sich ausgehend von verschiedenen Parametern, zu denen unter anderem die künftigen Finanzergebnisse des Unternehmens, die Höhe der Zinsen, die Wirtschaftskonjunktur und der Börsenkontext gehören.

  • Hinweise zu den Risiken

    Der Aktionär ist in die Entwicklung des Unternehmens, aber auch in seine Risiken eingebunden. Das Risiko ist auf seine Einlage begrenzt. Die Erträge aus Aktien umfassen Dividenden und eventuelle Buchgewinne bei einem Verkauf der Papiere. Allerdings ist eine Investition in Aktien stets mit dem Risiko verbunden, das keine Dividenden ausgeschüttet werden und Kapitalverluste entstehen. Das Streben nach schneller Rendite durch kurzfristige Käufe oder spekulative Transaktionen erhöht dieses Risiko.

  • Komplexe Finanzinstrumente

    Als komplexe Produkte gelten :

    • Anleihen und sonstige Forderungspapiere, die Derivate umfassen,
    • auf einem nicht geregelten Markt wie beispielsweise dem freien Markt oder bestimmten Abteilungen von Alternext (Abteilung für Privatanlagen) zugelassene Aktien,
    • Finanzinstrumente, die Anspruch auf den Kauf oder Verkauf eines anderen Finanzinstrumentes verleihen,
    • Finanzkontrakte, die früher als Terminfinanzinstrumente bezeichnet wurden,
    • Finanzinstrumente, die für den Kunden eine effektive oder potenzielle Verschuldung umfassen können,
    • schwer handelbare Finanzinstrumente, deren Preise nicht öffentlich verfügbar sind und nicht den Marktpreisen entsprechen,
    • Finanzinstrumente, für die es lediglich vertrauliche und für durchschnittliche professionelle Kunden unverständliche Informationen gibt.

    Zu Derivaten klassischer Aktien gehören unter anderem folgende :
    Aktienoptionsscheine sind handelbare Papiere, die dem Inhaber Anspruch auf die Zeichnung junger Aktien bis zu einem bestimmten Termin (Fälligkeit) und zu einem bestimmten Preis (Ausübungspreis) verleihen.
    Aktienbezugsrechte sind handelbare Rechte, die mit alten Aktien verknüpft sind und ihrem Inhaber die Zeichnung junger Aktien des Unternehmens ermöglichen.
    Optionsscheine sind an der Börse handelbare Papiere, die ihrem Inhaber das Recht (aber nicht die Pflicht) zum Kauf (warrant putwarrant call) oder Verkauf (warrant put) eines Basiswertes wie beispielsweise einer Aktie oder eines Wechselkurses zu im Voraus festgelegten Bedingungen verleihen.

  • Hinweise zu den Risiken :

    Komplexe Finanzinstrumente und insbesondere Derivate, die einen Basiswert umfassen, können für den Anleger mit hohen Risiken verbunden sein. Je nach Anlagevehikel und Anlagestrategie kann dies zum Totalverlust des investierten Kapitals und sogar zu Verlusten führen, die über dem ursprünglich investierten Kapital liegen, und zwar bisweilen innerhalb äußerst kurzer Fristen.
    Für die Marktteilnehmer ist bei solchen Anlagevehikeln entscheidend, sich mit den Produkten und ihren Mechanismen gut auszukennen und in der Lage zu sein, ihre Entwicklung aufmerksam zu verfolgen.

Hinweise zu ausländischen Wertpapieren (oder Wertpapieren, deren Notierungswährung sich von der Landeswährung des Anlegers unterscheidet - z.B.: britischer Anleger im Besitz von in Euro notierten Aktien) und Währungsrisiken :
Die Kursentwicklung von Finanzinstrumenten kann durch Schwankungen ihrer Notierungswährung verstärkt oder abgeschwächt werden. Daher wird bei Investitionen in Finanzinstrumente, die in einer anderen Währung als der des Anlegers gehandelt werden, empfohlen, sich gut mit Wechselkursmechanismen auszukennen und die Entwicklungsaussichten des Kurses der Referenzwährung zu berücksichtigen.

Börsenaufträge

  • Notierungs- und Zahlungsmodalitäten

    Die liquidesten Werte werden kontinuierlich gehandelt und sind Gegenstand eines Fixing bei Börseneröffnung und Börsenschluss. Weniger liquide Werte werden nur beim Fixing notiert.
    Die Notierung beim Fixing ist eine Methode für die Notierung in regelmäßigen Abständen im Gegensatz zum kontinuierlichen Handel. Dabei werden Angebot und Nachfrage zunächst kumuliert, ohne dass eine Notierung erfolgt. Zum Zeitpunkt der Notierung kommt es zur Gegenüberstellung von Angebot und Nachfrage, und der Kurs, zu dem der größte Handel mit Papieren möglich ist, wird als Handelskurs berücksichtigt. Je nach Markt können diese Fixings IT-gestützt ablaufen und ein- oder mehrmals täglich erfolgen.
    Die auf Rechnung von Begünstigten von Aktionärsplänen bearbeiteten Transaktionen werden kassa und damit sofort abgerechnet.

  • Börsenaufträge

    Ein Börsenauftrag umfasst bestimmte Pflichtangaben :

    • die Transaktionsrichtung  = Kauf oder Verkauf;
    • die Art der Wertpapiere = code ISIN-Kennung des Wertpapiers;
    • die Anzahl der Wertpapiere = Menge;
    • die Zahlungsart = bar;
    • die Gültigkeit = Tag oder Monatsende;
    • die Preisbedingungen  = zum Limit- oder Marktkurs.

    Da Aufträge unmittelbar weitergeleitet werden, kann auch die Ausführung sofort erfolgen. Die Stornierung eines Auftrags ist nur dann möglich, wenn er noch nicht ausgeführt wurde.

  • Gültigkeit der Aufträge

    Gültigkeit der Aufträge

    • Gültigkeit für einen Tag : der weitergeleitete Auftrag ist nur während des Handelstages gültig. Wird er bis zum Ende des Handelstages nicht ausgeführt, verfällt er und es muss gegebenenfalls ein neuer Auftrag erteilt werden;
    • Gültigkeit zum Monatsende : der ausgestellte Auftrag wird am Monatsletzten (Werktag) des laufenden Börsenmonats fällig.  : der ausgestellte Auftrag wird am Monatsletzten (Werktag) des laufenden Börsenmonats fällig.
  • Preisbedingungen
    • Aufträge mit Limitkurs

      Diese Auftragsart ist die einfachste und am häufigsten verwendete. Damit wird der Höchstpreis festgelegt, den zu zahlen der Käufer bereit ist, bzw. der Mindestpreis, der vom Verkäufer verlangt wird.
      Während des Handelstages bleiben diese Aufträge im Auftragsbuch stehen, bis eine Gegenpartei diese Bedingungen annimmt.
      Damit bleibt der Ausführungspreis unter Kontrolle und man kann sich vor Kursschwankungen schützen. Die Ausführung kann auch teilweise erfolgen.

    • Marktauftrag

      Es handelt sich um Aufträge ohne vorgegebenes Preislimit.
      Zum Zeitpunkt der Eröffnung hat diese Auftragsart Vorrang vor allen anderen und wird mit der maximalen verfügbaren Menge gemessen an den Aufträgen in die andere Richtung ausgeführt. Sie ersetzt die früheren Aufträge „um jeden Preis“, aber im Gegensatz dazu kann sie Gegenstand einer Teilausführung sein.
      Diese Auftragsart ermöglicht es nicht, den Ausführungskurs zu kontrollieren. Bei wenig liquiden Papieren oder bei Papieren, die zum Fixing gehandelt werden, besteht die Gefahr erheblicher Abweichungen.

Für weitere Informationen : https://www.banquetransatlantique.com/fr/informations-reglementaires/directive-mif.html